Grüße zum Jahreswechsel

Sehr geehrte Weidgenossinnen und Weidgenossen, liebe Jagdfreunde,        

gestattet mir wieder ein paar Gedanken zum Jahreswechsel. Die Corona-Pandemie schränkt das wirtschaftliche, kulturelle und auch unser jagdliches Leben stark ein. 

Die Jägerschaftsversammlungen mit den traditionellen Trophäenschauen fanden gerade noch vor dem ersten Lockdown statt. Unsere Delegiertenversammlung konnten wir unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln im September in Buchholz nachholen. Die entsprechende Versammlung des Landesjagdverbandes ist bis auf Weiteres verschoben. Es gab einige Videokonferenzen und auch in der Fachliteratur wurde über wichtige Dinge informiert. Trotzdem kann das ein Präsenztreffen nicht ersetzen.

Jagdpolitisch ist eine ganze Menge in Bewegung, größtenteils Dinge, die uns nicht gefallen können. Ein neues Bundesjagdgesetz wurde beschlossen. Ihr werdet über die wichtigsten Neuerungen informiert sein. Damit können wir noch leben. Unsere Landesregierung hat hingegen ein „Ökologisches Jagdgesetz“ als Vollgesetz (das Bundesjagdgesetz muss dann nicht mehr als Rahmengesetz gelten), in Planung. Dagegen ging unser Landesjagdverband mit dem Forum Natur in die Offensive und unterbreitete am 27. November einen eigenen Entwurf eines künftigen Gesetzes. Wenn ihr etwas Zeit habt, seht ihn euch auf der Internetseite des LJVB an. Mir gefällt darin auch nicht, dass z.B. die Mindestgröße gemeinschaftlicher Jagdbezirke von 500 ha auf 250 ha reduziert wird. Zu den Verbänden des ländlichen Raumes gehören aber neben unserem noch einige andere Interessenvertreter und somit ist dieser Entwurf ein tragbarer Kompromiss.  

Die ASP hat sich lange angedeutet, nun haben wir sie in Brandenburg – Gott sei Dank, noch nicht in unserer Region. Seit einigen Wochen werden vielerorts nach einem geforderten Hygienekonzept Drückjagden organisiert und durchgeführt. Oft kann nicht an die großen Strecken vom Vorjahr angeknüpft werden, ein Beleg dafür, dass die Rekordstrecke vom letzten Jahr zur Reduzierung des Schwarzwildbestandes beigetragen hat. Andererseits haben wir erlebt, dass überall dort wo man Isegrim sichtete, kaum Strecke gemacht wurde. Brandenburg ist weltweit das Land mit der größten Wolfsdichte. Mittlerweile muss den „Wolfskuschlern“, auch den politischen klar werden, dass es so nicht weitergehen kann. Unser Landesjagdverband und der Bauernverband lassen sich dahingehend nicht weiter an der Nase herumführen und sind aus dem Wolfsmanagement ausgestiegen.              

Auch im Neuen Jahr gibt es auf Verbandsebene viel zu tun. Es wird nicht leicht, gegen die Wald-vor-Wild- Strategie anzukommen. Trotzdem müssen wir es versuchen, sollen sich doch unsere Kinder und Enkelkinder nicht nur an schönen Wäldern, sondern auch an dem Wild darin und darum erfreuen. Die Jagd kann so schön, spannend und erholsam sei. Erhalten wir uns das!  

Zum Schluss ist es mir ein Bedürfnis einem unserer ältesten Mitglieder, Georg Sachs, ein kräftiges Weidmannsheil zu seinem Lebenshirsch, den er fast 90jährig während der letzten Brunft erlegte, auszusprechen. 

Euch allen und euren Familien, trotz allem oder besser jetzt erst recht schöne Feiertage und ein gesundes Neues Jahr.

Weidmannsheil

Werner Sperling